Ein Besucher erkundet die KZ-Gedenkstätte mit der App Actionbound.

Hallo! Wir sind Jonah und Nils und absolvieren momentan unser FSJ Kultur bei der Stiftung Nordfriesland. Unser Aufgabenbereich umfasst auch die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing. Auf dieser Seite geben wir monatlich Einblick in die Arbeit auf einer KZ-Gedenkstätte mit der Hoffnung, andere Jugendliche für diese Arbeit begeistern zu können und die Wichtigkeit dieser Aufgabe hervorzuheben.

Nils und Jonah

Jonah

Wenn man ein FSJ Kultur absolviert, dann ist auch ein eigenständiges Projekt Teil davon – das FSJ-Projekt. Es gehört nicht nur zum Konzept des kulturellen Freiwilligendienstes, sondern spielt auch bei anderen Freiwilligendiensten teilweise eine Rolle. Dabei kann man als Freiwillige:r eine eigene Idee entwickeln und umsetzten. Gleichzeitig stehen über
die Einsatzstelle mehr Ressourcen zur Verfügung, als es außerhalb des Freiwilligen Jahres der Fall wäre. Es kann die Vernetzung der Einsatzstelle oder auch die eigene Vernetzung über die FSJ-Seminargruppe genutzt werden.
Der Umfang des Projekts ist sehr variabel: sowie kleinere als auch sehr große Projekte sind möglich. Ich habe mich dafür entschieden, ein Foto-Projekt zum Friesenwall in Nordfriesland zu erarbeiten.
Am Anfang der Umsetzung des Projekts stand sehr viel Recherche. Im Kreisarchiv Nordfriesland, Ortschroniken und dem Internet habe ich nach Informationen zum Friesenwall gesucht. Die so recherchierten Orte habe ich fotografiert und außerdem in einem kurzen Text folgende Fragen aufgriffen: Was befand sich hier? Welche Bedeutung hatte dieser Ort für den Friesenwall? Was befindet sich hier heute?
Einige der Fotografien zeigen Orte, bei denen ein Zusammenhang mit dem Friesenwall recht offensichtlich ist. Bei anderen ist es teilweise unmöglich, diese Geschichte abzulesen. Ziel des Projekts ist dabei, die Allgegenwart von Geschichte zu verdeutlichen und dabei aufzuzeigen, dass diese Geschichte keineswegs immer am Ort selbst erkannt werden kann. Die Bilder und Texte werde ich nach Fertigstellung auf einer Website veröffentlichen.

Nils

Mein FSJ-Projekt war ein geführter Rundgang über die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing mithilfe der App „Actionbound“. Die App habe ich im Rahmen unserer Projekttage Ende 2022 entdeckt. Sie wird zur kulturellen und politischen Bildung genutzt. Mithilfe von verschiedenen ortsbezogenen
Aufgaben kann man etwa Museen, Bibliotheken aber auch Gedenkstätten interaktiv entdecken und kennenlernen. Um die Funktionen und Spielprinzip der App kennenzulernen habe ich ein paar Bounds am Husumer Hafen und in der Innenstadt getestet. Während des Tests sind mir Ideen für eigene Aufgaben auf der Gedenkstätte gekommen. Es gibt eine große Vielfalt an Interaktionen und Funktionen in der App. Man kann die Spieler*innen beispielsweise Orte finden, Multiple-Choice- Aufgaben lösen oder Fotos und Sprachnotizen aufnehmen lassen, um Fragen zu beantworten und im Spiel weiter zu kommen. Anfang diesen Monat habe ich den Bound erstmals im Rahmen eines Workshops auf der Gedenkstätte eingesetzt. Bis auf einige Kleinigkeiten hat alles sehr gut funktioniert. Die Freiwilligen hatten viel Spaß daran, die Gedenkstätte kennenzulernen und zu entdecken. Anschließend wurden die Ergebnisse des Spiels besprochen und Fragen geklärt. Die
Rückmeldungen fielen sehr positiv aus. Im Nachhinein muss ich den Bound an einigen Stellen noch einmal überarbeiten, da es bei einzelnen Stationen zu Störungen des Spielflusses aufgrund von Unklarheiten kam. Dieses Spiel zu entwickeln hat mir sehr viel Freude gebracht.