Jonah und Nils stehen vor dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing

Hallo! Wir sind Jonah und Nils und absolvieren momentan unser FSJ Kultur bei der Stiftung Nordfriesland. Unser Aufgabenbereich umfasst auch die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing. Auf dieser Seite geben wir monatlich Einblick in die Arbeit auf einer KZ-Gedenkstätte mit der Hoffnung, andere Jugendliche für diese Arbeit begeistern zu können und die Wichtigkeit dieser Aufgabe hervorzuheben.

Nils und Jonah

Nils

Meine ersten Eindrücke der Gedenkstätte waren sehr konträr zu meinen Erwartungen. Die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing liegt etwas außerhalb der Stadt Husum. In meiner Vorstellung war die Gedenkstätte ein kahles Gebiet, auf dem ehemalige Lagergebäude von einem hohen Stacheldrahtzaun eingegrenzt werden. Stattdessen fand ich eine weitläufige, gepflegte Rasenfläche mit vereinzelten Bäumen vor. Hier verweisen nur wenige bauliche Überreste auf die ehemalige Funktion des Ortes. Das Fundament der alten Küchenbaracke ist hierbei noch der offensichtlichste Hinweis. Überrascht war ich auch über die zahlreichen Kunstwerke auf der Gedenkstätte, die man anstelle der Baracken auffindet. Aufgrund dieser offenen Gestaltung wurde bei mir kein unbehagliches Gefühl hervorgerufen. Erst mithilfe des Audio-Guides wurde mir die ehemalige Funktion des Geländes als Arbeitslager bewusst. Ich konnte die Lebensumstände der KZ-Häftlinge sehr gut nachvollziehen. Durch diese auditive Erfahrung wurde bei mir ein beklemmendes und unbehagliches Gefühl ausgelöst.

Jonah

Als ich von der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing erfahren habe, hatte ich zunächst nur ein sehr vages Bild vor Augen.
Ich vermutete, dass Besucher:Innen dort deutliche bauliche Überreste des ehemaligen Arbeitslagers auffinden würden. In meiner Vorstellung handelte es sich um ein karges Gelände, spärlich bewachsen, und ich war mir fast sicher, dass die Stimmung generell erdrückend sein würde.
Inzwischen habe ich verstanden, dass dieses Bild eher wenig mit der Realität zu tun hat. Ich hatte vielmehr völlig selbstverständlich angenommen, dass man es einem solchen Ort zumindest ansatzweise ansehen müsste, was dort verbrochen worden war.
Tatsächlich ist das Gelände offen, begrünt, der Hauptweg wird jetzt von Bäumen gesäumt. Die Überreste der Küchenbaracke sowie weiterer Gebäude gliedern sich beinahe schon in die Landschaft ein.
Der Ort als solcher hätte bei mir vermutlich kein Gefühl der Beengtheit oder Aufgewühltheit verursacht, erst das Kennen der Geschichte führte dazu. Mahnmal und Stelenfeld rufen zusätzlich ins Bewusstsein, was untrennbar mit dem Ort verbunden ist, an dem man sich gerade befindet. Ich nehme an, auf die Realisierung kann man sich nicht vorbereiten.