Vom 9. – 13. September fand der Bildungsurlaub „Vergangenheit Verstehen“ statt. Elf Teilnehmende aus dem gesamten Bundesgebiet kamen in die Nordsee Akademie nach Leck und setzten sich mit ausgewählten Orten der NS-Verbrechen und ihrer Aufarbeitung auseinander. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche Möglichkeiten die Auseinandersetzung mit Geschichte bieten kann, um ein pluralistisches und demokratisches Miteinander in der Gesellschaft zu stärken.

Durch den Besuch verschiedener Gedenk- und Erinnerungsorte, darunter die beiden nordfriesischen KZ-Gedenkstätten in Husum-Schwesing und Ladelund sowie dem Historischen Lernort Neulandhalle, wurden die Teilnehmenden umfassend für die regionale Geschichte der schleswig-holsteinischen Westküste im Nationalsozialismus und der Nachgeschichte sensibilisiert. Gleichzeitig konnte durch die Besuche aufgezeigt werden, wie vielfältig Erinnerungskultur ausgestaltet werden kann. An welchen Orten wie über Geschichte verhandelt wird zeigte sich auch bei einem geführten Stadtrundgang durch Husum oder dem Besuch der Ada und Emil Nolde Stiftung in Seebüll.

Trotz oder gerade wegen unterschiedlicher beruflicher und familienbiografischer Hintergrunde, diskutierten die Teilnehmenden lebhaft über die vielfältigen Ansätze der verschiedenen Gedenk- und Erinnerungsorte, immer verbunden mit der Fragestellung, nach dem Handeln im Hier und Jetzt, um den sich in der Gesellschaft gegenwärtig verbreitenden rechten Narrativen entschieden etwas entgegenzusetzen. Abgerundet durch das leckere Essen der Nordsee Akademie, Spaziergänge an der Nordsee und das abendliche Saunieren im Schwimmbad von Leck waren sich die Teilnehmenden einig: Bildungsurlaub kann man machen – das bleibt im Kopf.

Der Bildungsurlaub ist ein Kooperationsprojekt der Nordsee Akademie in Leck, der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing, der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund sowie des Historischen Lernortes Neulandhalle.