Welche Herausforderungen und Chancen bieten Gedenkstätten als außerschulische Lernorte und was braucht es für eine zeitgemäße Vermittlungsarbeit? Was zeichnet die historischen Orte aus und wie können Bildungsangebote gestaltet werden, die an die vielfältige Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und bislang wenig adressierten Zielgruppen anknüpfen?

Im Projekt „Mehr als Vergangenheit“ wurden diese und weitere Fragen in Fortbildungsreihen und Summerschools diskutiert. Dafür kamen Teilnehmende aus ganz Deutschland in die Nordsee Akademie nach Nordfriesland. Vor Ort setzten sie sich mit der Geschichte und den bestehenden Bildungsangeboten der KZ-Gedenkstätten in Husum-Schwesing und Ladelund auseinander. Als künftige Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erprobten die Teilnehmenden digitale Tools, die für die außerschulische Bildungsarbeit nutzbar sind, sie lernten diskriminierungssensible Methoden kennen und setzten sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Diskursen auseinander. Im Mittelpunkt der Aus- und Fortbildung stand die Entwicklung eigener Bildungsformate und Projekte, die an Gedenkstätten umgesetzt werden können.

Durch die Vielfalt an persönlichen und beruflichen Hintergründen der Teilnehmenden ist ein großes Netzwerk entstanden. Einige Konzeptideen und Projekte sind an den nordfriesischen KZ-Gedenkstätten bereits umgesetzt worden, darunter digitale Instagram- und Podcast-Formate oder auch eine Projektwoche mit Schülerinnen und Schülern. Die insgesamt 25 spannenden und vielfältigen Konzeptideen werden in einem Konzeptkatalog vorgestellt, der im Dezember 2022 erschienen ist. Der Katalog ist bei uns in gedruckter Form erhältlich oder kann über den nebenstehenden Link als PDF geladen werden.