Am 27. Januar, anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus, wurde im Kreishaus von Husum die Ausstellung „Befreit! Und dann? Wege der NS-Verfolgten nach der Befreiung 1945“ feierlich eröffnet. Die gut besuchte Gedenkveranstaltung wurde durch Pastor Friedemann Magaard, zugleich Vorsitzender des Freundeskreises der KZ-Gedenkstätte, mit einer Andacht eingeleitet. Mit Nachdruck betonte er, wie politisch Gedenken und Gedenkstättenarbeit in dieser Zeit sei.
Auch Landrat Florian Lorenzen sprach in seiner Begrüßung offen über die Sorgen, die ihm die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen bereiten. Dass jetzt aber so viele Menschen für Demokratie, Toleranz und Menschenrechte auf die Straße gingen, mache Mut und gebe Hoffnung. In Husum hatten nur wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn über 5000 Menschen gegen rechts demonstriert.
Im Mittelpunkt der Ausstellungseröffnung stand die Rede von Daniela Finkelstein, Tochter des Auschwitz-Überlebenden Salomon Finkelstein. In der Ausstellung, welche die weiteren Lebenswege von NS-Verfolgten nach 1945 in den Fokus rückt, wird auch das Schicksal ihres Vaters vorgestellt. Auf eindrückliche und berührende Weise erzählte sie vom ereignisreichen Leben ihres Vaters, der durch seine Erlebnisse auch ihren Werdegang und das Leben ihrer Geschwister maßgeblich geprägt hat. Daniela Finkelstein schloss ihre Rede mit dem eindringlichen Aufruf, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen und das Kreuz nicht an der falschen Stelle zu setzen.
Bei Kaltgetränken und Snacks hatten die gut 100 Besuchenden anschließend die Möglichkeit, sich die Ausstellung in Ruhe anzuschauen. Wer nicht bei Eröffnung am 27. Januar dabei sein konnte, ist herzlich eingeladen, die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Kreishauses noch bis einschließlich den 26. Februar zu besichtigen.